1957:
Das Bundesinnenministerium gründete den so genannten Luftschutzhilfsdienst (LSHD). Ziel war es, im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen mit dem LSHD die zivile Bevölkerung im urbanen Raum größerer Städte schützen zu können.
Gegliedert war der LSHD in acht Fachdienste:
1. LS-Brandschutzdienst,
2. LS-Bergungsdienst,
3. LS-Sanitätsdienst,
4. LS-Veterinärdienst,
5. LS-ABC-Dienst,
6. LS-Betreuungsdienst,
7. LS-Lenkungs- und Sozialdienst,
8. LS-Fernmeldedienst.
Die spätere FF Bille war in Hamburg als eine von neun Fernmeldediensten Teil des LSHD. Als sechster Fernmeldezug (6. FMZ) erfolgte im Bezirk Bergedorf die Unterbringung von Fahrzeugen und Gerät in der Straße Durchdeich 62. An der Anschrift sind heute nur noch die beiden Freiwilligen Feuerwehren Fünfhausen und Warwisch untergebracht, welche ebenfalls aus dem LSHD hervorgegangen sind.
1968:
Anfänglich für den Fall der zivilen Verteidigung im Kriegsfall vorgesehen, wurde 1968 der LSHD dem Katastrophenschutz der Länder (Hamburg als Stadtstaat) zugeteilt. Der LSHD selbst wurde dabei aufgelöst bzw. vollzog sich der Auflösungsprozess bis in das Jahr 1972. Den bis dato angehörigen LSHD-Einheiten stand es folglich frei zu wählen, Teil welcher Organisation sie werden wollten.
1972:
So kam es im Jahr 1972 durch die Auflösung des LSHD in der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg zur Neugründung von 30 Wehren. Auch die Kamerad:innen des einstigen 6. FMZ entschieden sich, Teil der Feuerwehr Hamburg werden zu wollen. Somit entstand am 18.09.1972 die heutige FF Bille. Während von den neu gegründeten Wehren im Laufe der Jahre einige aufgelöst bzw. mit anderen Wehren zusammengelegt wurden, War die FF Bille hiervon nicht betroffen.
Erstmalig im Einsatz befand sich die FF Bille 1975 beim großen Heidebrand in Niedersachsen. Es folgte die Mitwirkung an weiteren, spektakulären Einsätzen, so beispielsweise beim Bruch des Elbeseitenkanals. Stets kam bei solch großen Schadenslagen die vorgehaltene Fernmeldetechnik der Kamerad:innen und deren gute Ausbildung zum Einsatz.
1992:
Aufgrund steigender Mitgliederzahlen und der zunehmenden Platzknappheit am Durchdeich bedurfte es der Suche eines neuen Standortes.
1992 zog die BF-Wache Bergedorf (ehemals Chrysanderstraße 2) um an den strategisch günstig gelegenen Sander Damm in Hamburg-Lohbrügge. Daher ergab sich die Gelegenheit, zusammen mit der FF Bergedorf an den Standort der BF Bergedorf zu ziehen. In rund 5.000 Arbeitsstunden richteten die Kamerad:innen die vorhandenen Diensträumlichkeiten sowie die Fahrzeughalle nutzbar ein. Der Einzug erfolgte dann am 11.09.1992.
2022:
Die FF Bille besteht seit nunmehr 50 Jahren. Am Standort Chrysanderstraße trifft alt auf neu. Das über 100 Jahre alte Dienstgebäude befindet sich mittlerweile unter Denkmalschutz.
Hingegen sind die Kamerad:innen mit modernster Einsatzbekleidung (siehe Punkt Ausrüstung) ausgestattet und verfügen über einen leistungsstarken Fuhrpark (siehe Punkt Fahrzeuge), um den vielfältigen Aufgaben einer Feuerwehr gerecht zu werden.